Worauf sollen wir aufbauen? - Landwirtschaftliche Jugendverbände fordern realitätsnahe Politik und Planungssicherheit

Pressemitteilung von jAbL, KLJB und BJL
22.12.2023


Worauf sollen wir aufbauen? - Landwirtschaftliche Jugendverbände fordern
realitätsnahe Politik und Planungssicherheit

Die landwirtschaftlichen Jugendverbände junge Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft, Bündnis Junge Landwirtschaft und die Katholische Landjugendbewegung
Deutschlands stellen klar, dass die aktuellen Beschlüsse zur Streichung von
Agrardieselrückvergütung und Kfz-Steuerbefreiung ein Schlag ins Gesicht sind. Angesichts der
niedrigen Erzeugerpreise trifft eine zusätzliche finanzielle Belastung besonders kleinere
Betriebe hart.

„Ganz ehrlich, für mich steht Klimaschutz nicht zur Debatte. Als Junglandwirt*innen haben wir
ein großes Interesse am Klimaschutz, aber der Diesel, den wir verbrauchen, wird nicht weniger
durch diesen Beschluss, sondern nur teurer. Darum verfehlt der Beschluss sein Ziel. Der
Umbau zu einer klimafreundlicheren Landwirtschaft darf nicht auf Kosten bäuerlicher
Betriebe geschehen, die gerade von der zusätzlichen Kfz-Steuer besonders stark getroffen
würden. Ich verstehe nicht, dass der äußerst systemrelevante Sektor Landwirtschaft gleich für
zwei drastischen Einsparungen ausgewählt wird, während eine Kerosinsteuer für Flugverkehr,
das Dienstwagenprivileg und die Einführung einer Vermögenssteuer unangetastet bleiben.“
urteilt Junglandwirtin Evelyn Laux.


Gerade Junglandwirt*innen stehen vor massiven Herausforderungen beim Aufbau einer
eigenen landwirtschaftlichen Existenz: Die Kapitalintensität ist hoch, auf dem Bodenmarkt
stehen sie außerlandwirtschaftlichen Investoren gegenüber und die Erzeugerpreise sanken
dieses Jahr, während die Produktionskosten gestiegen sind. Die hohe Altersstruktur in der
Landwirtschaft zeigt, dass die Förderung von Junglandwirt*innen für den Fortbestand einer
vielfältigen Agrarstruktur unabdingbar ist.


„Unter diesen Marktbedingungen und innerhalb des aktuellen globalen Agrarsystems können
wir unserer Verantwortung ohne staatliche Unterstützung und ein klares Bekenntnis zur
regionalen bäuerlichen Landwirtschaft nicht gerecht werden. Ich möchte eine Existenz in der
Landwirtschaft gründen, regionale Lebensmittel erzeugen und Leistungen für das
Gemeinwohl erbringen. Dafür braucht es zielgerichtete politische Entscheidungen, die mit uns
betroffenen Bäuer*innen abgestimmt werden. Mit Beteiligung und Sachverstand, statt über
unsere Köpfe hinweg“ sagt Junglandwirtin Maria Natt.


Die Jugendverbände betonen, dass sie gerade jetzt einen demokratischen und überlegten
Umgang mit der Situation fordern und sich klar gegen populistische Hetze stellen. Die
Regierung muss die unverantwortlichen Kürzungen zurücknehmen und die politischen
Rahmenbedingungen für den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft schaffen.
Kontakte für die Presse:


Bernadette Gundlach, Landwirtin, junge Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
presse[at]junge-abl.de

22.12.2023

Bauern Diesel Proteste - Pressemitteilung

Dateien:
Statement der Jugendverbände zum Agrardiesel